Auktion in Berlin : Lasker-Schüler bestürmt Cassirer
Unveröffentlichte Briefe, die Else Lasker-Schüler an ihren Verleger Paul Cassirer schrieb, kommen bei Bassenge in Berlin zur Auktion – und Seltenes von George Grosz.
Lebensangst infolge materieller und gesundheitlicher Probleme spricht aus zwölf bisher unveröffentlichten Briefen, die Else Lasker-Schüler zwischen 1917 und 1920 an ihren Verleger Paul Cassirer und dessen Ehefrau, die Schauspielerin Tilla Durieux, gerichtet hat. Die sparsam illustrierten Handschreiben der expressionistischen Dichterin und Malerin zählen bei einer Taxe von 25.000 Euro zu den Spitzenstücken der Versteigerung von Büchern und Autographen des Berliner Auktionshauses Bassenge, das zwischen dem 11. und dem 13. Oktober Gebote für gut dreieinhalbtausend Lose erwartet. Im Preis übertroffen werden die Jeremiaden des „Prinzen Jussuf“, aus denen vor allem die Sorge um den physisch angeschlagenen Sohn Paul, einen „entzückenden Lausejungen“, spricht, von George Grosz’ Vorzugsausgabe der 1923 im Malik-Verlag erschienenen Mappe „Ecce homo“, die als eines der wenigen vollständig erhaltenen Exemplare 55.000 Euro einspielen soll.