Bücher und Autographen : Die tschechische Stimme des rasenden Reporters
Immer wieder tauchen im Gebirge der Korrespondenzen des barocken Enzyklopädisten Gottfried Wilhelm Leibniz unbekannte Schriftstücke auf, zur Freude der Forschung, die in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Potsdam voranschreitet. Im Rahmen der Versteigerung von Büchern und Autographen bei Bassenge vom 12. bis 14. Oktober kann auf sechs in französischer Sprache verfasste Leibniz-Briefe geboten werden. Der Gelehrte ließ sie zwischen 1689 und 1695 dem hannoverschen Minister Albrecht Philipp von dem Bussche zukommen. Dessen Nachkommen haben die wertvollen Erkenntnisse zur Geschichte des Welfenhauses nie aus der Hand gegeben. Von Herzog Georg Ludwig zu genealogischen Studien angehalten, bereiste Leibniz halb Europa mit Stationen in Wien, Modena und Venedig, wo sich auch Erkundungen über die Anfänge politische Veränderungen einziehen ließen. Die marktfrischen Archivalien haben mit 120.000 Euro einen stolzen, aber berechtigten Schätzpreis.