Auktionsergebnisse :
In Zeiten wie diesen ist das beste Buch gerade gut genug

Von Brita Sachs, Jonathan Kreß
Lesezeit: 5 Min.
Wo steht der Handel mit Gedrucktem und Handgeschriebenem? Ergebnisse der Auktionen bei Hartung & Hartung, Ketterer, Reiss & Sohn und Stargardt.

Das Bild der letzten Auktionsrunden wiederholte sich: Während durchschnittliche Ware oft liegen bleibt, hat perfektes oder sehr gutes, seltenes und entsprechend hoch bewertetes Material kaum Absatzprobleme. Die Mehrzahl fünfstelliger Hammerpreise bewilligten inländische Händler: Für Regiomontanus’ Kommentar zu Ptolemäus mit vorgebundenem Erstdruck von dessen „Almagest“ von 1515 gab es etwas unter Taxe 55.000 Euro; Ulrich Molitors interessant illustriertes „De laniis et pythonicis mulieribus“, das um 1490 den Herzog von Tirol von der Existenz von Hexen überzeugen sollte, erwartete 30.000 Euro. Auch um Maria Sibylla Merians „Histoire des Insectes de l’Europe“ als komplettes altkoloriertes Exem­plar stritten deutsche Antiquare bis 27.000 Euro (Taxe 24.000 Euro), und ein Konvolut über Kometen hoben sie von 800 auf 6000 Euro, wohl weil sich ein frühes Werk von 1561 darin befand. Conrad Gesners mit farblich schönen Bildern ausgestattetes Vogelwerk von 1515 dagegen überließ man bei 9000 Euro (5000) niederländischem Handel.

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