Ausstellung auf der Art Cologne :
Blinky Palermo, unser Mythos

Von Hubertus Butin
Lesezeit: 5 Min.
Das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels zeigt auf der Art Cologne eine lohnenswerte Schau über den Düsseldorfer Künstler Blinky Palermo mit zum Teil noch nie öffentlich gezeigten Originalen - ein absolutes Muss.
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Zwar nicht beim großen Publikum, jedoch bei Sammlern, Künstlern, Kritikern und Kunsthistorikern kommt Blinky Palermo heute der Status einer fast mythischen Kultfigur zu. Dies basiert keineswegs nur auf seiner auratischen Produktion wie etwa den strengen Metall- und Stoffbildern, den legendären Wandmalereien und subtilen Zeichnungen mit ihrem abstrakt-geometrischen Formenvokabular. Das Phänomen wird auch durch den Mythos seiner Person und seines Lebens genährt. Palermo wurde zum unangepassten, romantischen Individualisten - ja, zum „James Dean der deutschen Kunstszene“ stilisiert. Verschiedene Bausteine seiner Vita haben zu diesem verklärten Erinnerungsbild beigetragen: das klangvolle Pseudonym des Künstlers, der wenig glamourös eigentlich Peter Heisterkamp hieß, der kompromisslos exzessive Lebensstil, zahlreiche Liebesaffären. Der romantische Topos des an sich selbst und an der Gesellschaft leidenden Künstlers gipfelt im frühen rätselhaften Tod 1977 im exotischen Paradies der Malediven; Blinky Palermo wurde nur 33 Jahre alt.

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