Bücher und Autographen : Darauf ein Prosit Martin Luthers
Einem Reformator ins Glas und Dichtern über die Schulter schauen: Bei den Auktionen von Handschriften, Büchern und Drucken bei Stargardt, Venator & Hanstein und Koller gibt es für Sammler wieder viel zu entdecken.
Ein grünschimmerndes Gefäß aus Thüringer Waldglas mit zahlreichen Noppen, damit es gut in der Hand liegt: So soll das berühmte Trinkglas Martin Luthers ausgesehen haben, von dem bis heute ein gutes Dutzend angebliche Exemplare bekannt sind. Zum Gläserkult um den als geselligen Tischgenossen bekannten Reformator trug eine Überlieferung bei, nach der Luther seinem Freund und Mitstreiter Justus Jonas in Halle ein solches Glas mit folgendem Sinnspruch vermachte: „Ein Glas schenkt Luther, der selbst wie Glas, dem Jonas, der auch wie Glas, damit beide erkennen mögen, dass sie, dem Glase ähnliche, zerbrechlich sind.“ So steht es im lateinischen Original auf einem Zettel Luthers, der am 28. März im Hotel Bristol in Berlin zum Aufruf kommt, wenn das Auktionshaus Stargardt bedeutende Autographen versteigert. Das mit „Lutherus“ signierte Dokument mit bekannter Provenienz wird mit einem Schätzpreis von 40.000 Euro an der Spitze der Auktion stehen.