Spekulation mit Digitalkunst :
Hurra, hurra, der „Banksy“ brennt

Ursula Scheer
Ein Kommentar von Ursula Scheer
Lesezeit: 3 Min.
Brenne, Banksy: Den Akt der Zerstörung, als „Authentic Banksy Art Burning Ceremony (NFT)“ auf Youtube tituliert, wurde live gestreamt.
So macht man Geld und sorgt für Furore: Eine Gruppe von Krypto-Enthusiasten verbrennt einen Originaldruck von Banksy und versteigert die digitalisierte Fassung des Kunstwerks in der Blockchain zum Rekordpreis. Ist das ein PR-Stunt oder eine neue Form von Kunst?
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Mitten in dem Boom, der digitale, aber kopiergeschützte und fälschungssichere Kunstwerke als „non-fungible tokens“, abgekürzt NFT, in der Blockchain zum heißbegehrten Spekulationsobjekt macht, treibt es eine Gruppe kunstaffiner Krypto-Fans auf die Spitze: Sie kauft bei einer New Yorker Galerie einen Druck von Banksy, in dem der Streetart-Künstler den Kunstmarkt kritisch aufs Korn nimmt, setzt das Kunstwerk in Brand, streamt diesen Ikonoklasmus live im Internet und verkündet, das Bild sei nun digitalisiert in Form eines NFTs zu ersteigern. Die Entmaterialisierung der Kunst im Virtuellen wird hier exerziert, die Gewinnung eines digitalen Ewigkeitswerts durch die Vernichtung des Bildkörpers propagiert. Man verstehe das als „Inspiration“, heißt es von der Gruppe. Eine geschickte Publicity für den Krypto-Markt ist der Stunt allerdings auch, steckt hinter der Aktion „Burnt Banksy“ doch die Blockchain-Firma Injective Protocol.

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