Galerien in Frankreich : Eine Bewusstseinskrise

Viele Messen wurden verschoben oder annulliert. Wie gehen die Galerien in Frankreich mit dem Stillstand um?
Auch die französischen Galerien wissen nicht, wann sie wieder öffnen können. Messen wie der Salon du Dessin sind annulliert, andere wie Drawing Now und Art Paris auf ein noch unklares Datum im Juni verschoben. Einer der weltweit agierenden französischen Galeristen, der schon einige Krisen überstanden hat, ist Emmanuel Perrotin. Keine glich allerdings dem derzeitigen globalen Shutdown. Nachdem seine Niederlassungen in Schanghai, Hongkong und Seoul schließen mussten, folgte Paris, dann New York und zuletzt Tokio. Mit 21 Jahren hatte Perrotin 1990 die erste kleine Galerie mitten in einer Kunstmarktkrise eröffnet, die nach einer Zeit der spekulativen Hausse zahlreiche Händler in den Abgrund riss. „Mancher geht die Wette ein, dass eine Galerie wie meine, mit extrem hohen Fixkosten, eher in Schwierigkeiten gerät als eine kleine flexiblere Struktur“, bekennt er. Wenn die recht bekämen, die sagen, dass 2020 jetzt schon gelaufen sei, dann werde es für ihn schwer. Das Wichtigste sei derzeit, eine systemische Krise zu vermeiden.