Name ist Schall und Rauch :
Im Zirkus der Galerien

Ein Kommentar von Swantje Karich
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Sage mir deinen Namen, und ich sage dir wer du bist: Unter Galerien ist es gerade eine Mode, diesem Sprichwort nicht zu entsprechen.

Circus, Teapot und Blanket - was haben diese drei Begriffe gemein? Es sind Namen von Galerien. Der Zirkus steht in Berlin, der Teapot ist eine junge Galerie in Köln, die es in diesem Jahr schon bis zur Art Cologne gebracht hat und Kölns brave Fußgänger aus der Façon brachte, als sie neugierig durch ein Guckloch schielten und dort Pornos sahen. Blanket (“die Decke“) hat ihre Zelte in Vancouver aufgeschlagen. Den Höhepunkt dieser Namen-Avantgarde steuert Nice & Fit aus Berlin bei. Die Assoziation mit der Fitnessstudio-Kette McFit liegt nahe, Verwechslungen sind nicht ausgeschlossen.

Am Anfang war die Wohnmaschine

Die Galerie Circus ist nicht gerade leicht im Internet zu finden. Die Liste dieser neuen Wilden lässt sich noch lange fortführen: mit Workplace aus Großbritannien oder, inhaltlich noch verständlich, Cabinet aus London. Lutz Becker nennt seine Kölner Galerie „Schnittraum“. Blow 111 arbeitet in London. Und den „Laden fuer Nichts“ nicht vergessen, der in der Leipziger Baumwollspinnerei seinen Sitz hat. In London heißt eine Galerie schlicht „Hotel“. Je länger diese Reihung wird, desto mehr drängt sich der Gedanke an ein Zeitgeistphänomen auf.

Bislang fiel doch nur die altbekannte Berliner Wohnmaschine durch die (etwas anstrengende) Originalität ihrer Namenswahl auf. Doch es gibt auch Gegenbeispiele, Galeristen, die sich von dieser Mode fernhalten: Tanja Pol, die Nachfolgerin in den Münchner Räumen von Sprüth Magers, hat ihre Galerie schlicht Tanja Pol genannt. Man erinnere sich an die bedeutenden Galerien des 20. Jahrhunderts: Gerd Rosen, Konrad Fischer, Rudolf Springer oder Alfred Schmela.

An diesen Traditionen will der deutsche Nachwuchs wohl nicht andocken, sondern sich absetzen - international verständlich oder eben gleich ganz ohne Sinn. In Köln heißt ein neuer Schauraum von Regina Barunke und Lilian Haberer anspruchsvoll „Projects in Art and Theory“. Passend ist allerdings der Name einer Galerie in Berlin, die keinen festen Standort hat und nun schon seit einem Jahr jede Ausstellung an einem neuen Ort organisiert: „Caravan“.

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