Verkäufe der 45. Art Cologne :
Das hat sich doch gelohnt

Von Sophie vom Maltzahn
Lesezeit: 2 Min.
Kunstmessen können museale, beeindruckende Ausstellungen sein, doch am Ende zählt nur eins: Was wurde verkauft? Eine Woche nach dem Ende der 45. Art Cologne hört man viele positive Stimmen. Sogar einen Millionenverkauf gab es.
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Wie schon die Messe selbst, so sieht auch die Bilanz der 45. Art Cologne eindrucksvoll aus. Nicht nur, dass auch in diesem Jahr, wie schon 2010, 60.000 Besucher in die Halle 11 strömten, auch die meisten Galeristen zeigen sich zufrieden. Den wohl höchsten Abschluss meldet der Kölner Klaus Benden: Tom Wesselmanns „Smoker“ in Öl auf Aluminium von 1999/2000 erwarb ein rheinländischer Sammler für 2,3 Millionen Euro. Die Galerie Eigen+Art meldet den Verkauf von Neo Rauchs „Zähmung“ aus diesem Jahr. Das opulente, fünf Meter breite Bild erzählt anspielungsreich von Aufbruch und Verfall; inmitten des multiperspektivischen Brausens schmiegt sich eine junge Frau mit geschlossenen Augen an ein giraffenähnliches Fabelwesen. 680.000 Euro investierte dafür die britische Sammlung mit Gegenwartskunst von Poju und Anita Zabludowicz.

Rauchs erste Bronze „Nachhut“ wartet noch auf einen Käufer. Heinz Macks Zero-Arbeiten bei Samuelis Baumgarte aus Bielefeld fanden guten Anklang. Eine „Dynamische Struktur“ in Kunstharz auf Nessel von 1960 bleibt für 230.000 Euro in Deutschland. Ebenfalls für 300.000 Euro vermittelt wurde die kinetische Licht-Plastik „Kleine Flügelstele“ aus Plexiglas und Aluminium aus demselben Jahr.

Beim Düsseldorfer Hans Mayer erstand eine „europäische öffentlich-private Sammlung“ zwei Arbeiten des Amerikaners Robert Longo: die 2,4 mal 1,7 Meter messende Kohlezeichnung „Untitled (Burka, Last Barbara)“ von 2011 für 275.000 Euro und die kleinere „Study for Dark Sun“ für 36.000 Euro. Die Sammlung plant zurzeit ein eigenes Museum, sagt Mayer. Man darf also gespannt sein, wo die Longos in der Öffentlichkeit auftauchen werden.

Fahnemann aus Berlin hatte Erfolg mit Imi Knoebels großem „Mennigebild 31-9“ aus dem Jahr 1976, das für 180.000 Euro in eine Schweizer Sammlung geht. Die Berliner Galerie Akira Ikeda hatte Imi Knoebel eine Einzelschau gewidmet, und konnte fünf Werke nach Deutschland, Amerika und in die Türkei verkaufen.

Bei Maulberger aus München sicherte sich ein deutscher Privatsammler Jean-Paul Riopelles „Nios“ von 1959 (290.000 Euro). Aus dem Open Space verkaufte der Berliner Johann König eine sechsteilige unbetitelte Fotoarbeit von Annette Kelm an eine Bank (24.000 Euro). Die Geschäfte liefen gut auf der Art Cologne. Bloß die junge Sammlergeneration, so findet Hans Mayer, habe durch Abwesenheit geglänzt. Er spekuliert darüber, ob die Nähe zu Ostern daran Schuld trage, weil Familienferien Vorrang hätten.

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