Auktionsergebnisse aus Köln : Sotheby's zeigt sich solide
Sotheby’s kann zufrieden, wenn auch nicht euphorisch, auf die erste Präsenzauktion moderner und zeitgenössischer Kunst am Standort Köln zurückblicken. Sammler aus 17 Ländern – 140 registrierte Bieter im Saal und 40 an den Telefonen – konkurrierten nach Angaben des Hauses um 31 Lose der „Modern & Contemporary Auction, Part I“. Die Gesamtschätzung war mit zwei bis drei Millionen Euro beziffert; eingespielt wurden mit Aufgeld 2,8 Millionen, netto 2,2 Millionen. Die Verkaufsrate lag bei 86 Prozent, vor allem dank heimischer Sammler: Drei Viertel der vermittelten Lose bleiben in Deutschland.
Einen wesentlichen Beitrag zum soliden Ergebnis leisteten sechs Werke aus der Kollektion Ingvild Goetz, die von der Sammlerin zugunsten karitativer Zwecke zur Versteigerung gebracht worden waren. Zusammen erzielten die Kunstwerke aus ihrem Besitz 762.000 Euro brutto. Bei 370.000 Euro fiel der Hammer für den Spitzenreiter der Gruppe, Gotthard Graubners Kissenbild „Camelionid“ von 1999/2000 (Taxe 300.000 bis 500.000 Euro). Höhere Zuschläge erreichten nur drei Werke Gerhard Richters, die aus anderer Provenienz stammten. Richters Abstraktion „Grün-Blau-Rot 789-33“ stieg auf 420.000 Euro und fand einen neuen Besitzer im Ausland (350.000/450.000), eine Ölarbeit „Ohne Titel“ auf einer Buchseite erreichte 80.000 Euro (70.000/90.000), und das Ölbild „Vermalung“ wurde bei 50.000 Euro zugeschlagen (30.000/50.000).
„Ermutigendes Signal“
Auf das Dreifache seines Schätzpreises kam ein monochrom weißes Relief von Jan Schoonhoven mit 140.000 Euro. Stark umworben war Richard Serras mit Ölkreide auf Papier gemalte „Preliminary 3 Plate für Kröller-Müller“ und erzielte 177.800 Euro (70.000/90.000). Seine Schätzung verdoppeln konnte ein unbetiteltes Aquarell Günther Förgs aus dem Jahr 2006; es landete bei 88.900 Euro. Die Erwartungen nur knapp erfüllte hingegen Lesser Urys „Hyde Park“ mit einem Ergebnis von 101.600 Euro (100.000/150.000). Teil zwei der Auktion setzte im Internet weitere 1,2 Millionen Euro um. Sotheby’s sieht im Gesamtergebnis „ein ermutigendes Signal“ mit Blick auf die für Sommer geplante Verkaufsreihe in Köln.