Theaterverlegerin wird 100 : Die Prinzipalin
Kurz vor Kriegsende wurde sie im zerbombten Berlin mit einer Dissertation zur Geschichte der Berliner Theaterzensur promoviert. 1946 heuerte sie als Dramaturgin bei der Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH an. Bei einem geldgierigen Chef, der sie unendlich triezte. Zwanzig von 24 Stunden habe sie damals gearbeitet, so erinnert sich Maria Sommer später, drucken, Papier besorgen und Korrektur lesen. Irgendwann nahm sie ihren Mut zusammen und machte dem Verlagsleiter ein Übernahmeangebot. Der Vater überließ ihr seine goldene Uhr, den Rest borgte sie sich von Freunden, sodass sie 1950 stolze Geschäftsführende Gesellschafterin des Kiepenheuerschen Theaterverlages wurde. Seitdem ist Maria Sommer das geblieben. Seit mehr als sieben Jahrzehnten ist sie eine der bedeutendsten Bühnenverlegerinnen des Landes.