TV-Kritik zu „Maybrit Illner“ :
Brutale Prognosen mit Blumengesteck

Lesezeit: 3 Min.
Goslar als erhöhte Warte: Unter den Augen von Sigmar Gabriel versammelten sich um Maybrit Illner von rechts nach links Carlo Masala, Amira Mohamed Ali, Marie Agnes Strack-Zimmermann und Adam Tooze.
Weissage uns die militärische Zukunft: Während Sigmar Gabriel wie ein Wahrsager aus entrückter Sphäre agierte, gab es bei Maybrit Illner entsetzliche Nachrichten zur erwarteten ukrainischen Offensive.
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Aus Goslar war Sigmar Gabriel zugeschaltet. Aber was heißt zugeschaltet? Das Ensemble wirkte so, als seien die anderen Teilnehmer der Maybrit-Illner-Runde nach Goslar zugeschaltet. Gabriel thronte im Studio über dem Studio, zwischen einem Blumengesteck und der Kerzenlampe sitzend, war er das alle überragende optische Zentrum der Sendung. Und weil es in ihr um Prognosen zum weiteren Verlauf des Ukrainekriegs ging, wuchs Gabriels beweglichem Standbild, sehr groß, sehr nah, sehr buddhamäßig, eine prophetische Qualität zu. Goslar als die erhöhte Warte zu Berlin, Kiew und Moskau, aber auch zu Peking und Washington.

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