TV-Kritik: „Anne Will“ :
Unübersehbare Ermüdungserscheinungen in der Pandemie

Von Frank Lübberding
Lesezeit: 5 Min.
Anne Will und ihre Gäste
Nach zwei Monaten Corona-Pandemie warten viele auf erste Talkshows zu anderen Themen. Immerhin wurde bei Anne Will ein Problem der SPD deutlich. Ein Virus ist wohl nicht dafür verantwortlich.
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Statistiken sind das wichtigste Kriterium für das Risikobewusstsein der Menschen in dieser Krise. Das gilt umso mehr, wenn kaum jemand in seinem persönlichen Umfeld einen Covid-19-Patienten kennt. Angesichts der bisherigen Fallzahlen von unter 200.000 bestätigten Infektionen ist das auch wenig erstaunlich. Zudem haben die meisten Infektionen einen milden Verlauf, während sich die mediale Aufarbeitung naturgemäß lieber mit den dramatischen Patientengeschichten beschäftigt. Dieses Auseinanderfallen zwischen persönlichem Erleben und Berichterstattung führt mittlerweile zur Irritation bei Teilen des Publikums. Sie vermuten ein bewusstes Handeln, um Freiheitsrechte dauerhaft aufzuheben. Jetzt kann man das als rechte Gefahr durch Verschwörungstheoretiker sehen, oder aber das eigene Kommunikationsverhalten diskutieren.

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