Nachruf : Gitarrist Johnny Ramone gestorben
Sie waren nicht die Erfinder des Punk Rock, aber eines ihrer signifikantesten Exemplare. "The Ramones", die 1974 in New York gegründete Band der Brüder im Geiste Joey, Johnny, Tommy und Dee Dee Ramone, wirkten auf Generationen von Rockern, unter anderem "Green Day" und "Nirvana", aber auch auf britische Punk-Ikonen wie "Sex Pistols" und "Clash", stilbildend; sofern das Wort überhaupt für eine Musik gilt, die aus der Negierung von Stil und der Lust an der Provokation entstand.
Bei ihren ersten Auftritten schockten sie noch ihr Publikum mit nationalsozialistischen Emblemen. Dafür gefielen ihre von jeglichen Melodiebildungen und harmonischen Finessen unbelasteten Songs, die stets kürzer als zwei Minuten waren umso mehr - etwa "Blitzkrieg Bop" oder "I Wanna Be Sedated" und "Now I Wanna Sniff Some Glue".
Johnny Ramone, der eigentlich John Cummings hieß und 1949 im New Yorker Stadtteil Queens geboren wurde, war der Lead-Gitarrist der Band, die sich 1996 nach mehr als zweitausend Konzerten und einundzwanzig Schallplatten aufgelöst hat.
Vor drei Jahren starb Joey Ramone, alias Jeff Hyman, ein Jahr später Dee Dee Ramone. Nun ist ihnen Johnny Ramone gefolgt. Er starb am Mittwoch in Los Angeles. In Amerika ist kürzlich eine Dokumentation über die Band unter dem Titel "End of the Century: The Story of the Ramones" erschienen. Eine DVD - "Ramones Raw" - ist in Vorbereitung.