Patti Smith wird 70 : Zur Unterwerfung neigt sie nicht

Sie dichtet, singt und malt, sie sammelt und bewahrt: Zum siebzigsten Geburtstag der einzigartigen Mystikerin Patti Smith.
Jeder erkennt Patti Smith, spätestens auf den Fotografien, die ihr einstiger Gefährte Robert Mapplethorpe von ihr machte. Sie ist dort die dunkle junge Frau, eine Gestalt, wie Amedeo Modigliani sie gemalt haben könnte, die mit ihren Alben „Horses“, „Radio Ethiopia“ und „Easter“ in den Siebzigern als Rock-’n’-Roll-Madonna erscheint. Mit ihren ungewohnten wilden Sprechgesängen öffnet sie den Menschen die Ohren für das, was dann Punk heißen wird. Es sind dabei ihre Worte, die aufhorchen lassen, und um ihre Texte geht es ihr vor allem. Kommerziell erfolgreich wird sie damit nicht, aber berühmt; jedenfalls unter solchen, die ihren sprachlichen Grenzgängen hingebungsvoll folgen. Dass sie aber ausgerechnet mit ihrer Version von Bruce Springsteens „Because the Night“ – und nur mit diesem einen Song – in die Hitparaden kommt, passt zu ihrem eigensinnigen Stil. Das Lied ist für immer mit ihr verbunden, die ansonsten nicht zur Unterwerfung neigt.