Trauerfeier im Kölner Dom :
Ins Mark getroffen

Von Reiner Burger, Köln
Lesezeit: 4 Min.
150 Kerzen im Kölner Dom
Im Kölner Dom gedenken 1400 Menschen der Opfer des Flugzeugabsturzes vor drei Wochen – auch des Kopiloten, der die Katastrophe verursacht hatte. Das Urteil über ihn müsse man Gott überlassen, sagt der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki.
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Die Flammen von 150 weißen Kerzen bewegen sich im Luftzug des Kölner Doms. Jede der Kerzen steht für einen der Menschen, die bei dem Absturz eines Germanwings-Flugzeugs in den französischen Alpen gestorben sind. Der Kopilot Andreas Lubitz hatte die Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf nach Erkenntnissen der Ermittler in voller, selbstmörderischer Absicht gegen ein Bergmassiv gesteuert. Den Tod von 149 Passagieren und Crewmitgliedern nahm er in Kauf. Der Kopilot war allem Anschein nach nicht Opfer, sondern Täter. Und doch brennt nun auf den Stufen zum Altar des Kölner Doms auch für ihn eine Kerze. Vor der zentralen Trauerfeier mit Bundespräsident Joachim Gauck hatte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki klargestellt, dass es am 24. März 150 Opfer gegeben hat. Das Urteil über den Kopiloten müsse man Gott überlassen.

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