Zahlen aus NRW : Der Trend zum „Komasaufen“ ist vorbei
Die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr abermals deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen Landesamts mussten 2023 im bevölkerungsreichsten Bundesland insgesamt 1839 junge Menschen im Alter zwischen zehn und 19 Jahren stationär behandelt werden, weil sie sich bis zur Bewusstlosigkeit betrunken hatten. Das sind noch einmal 21,9 Prozent weniger als 2022. Damit setze sich die bereits seit 2017 beobachtete rückläufige Entwicklung der Krankenhauseinweisungen von Kindern und Jugendlichen wegen akuter Alkoholvergiftung deutlich stärker als zuletzt beobachtet fort, teilten die Landesstatistiker am Dienstag mit.
Vor acht Jahren mussten in Nordrhein-Westfalen noch beinahe dreimal so viele Kinder und Jugendliche mit akuter Alkoholvergiftung klinisch behandelt werden, was darauf schließen lässt, dass das sogenannte Komasaufen immer seltener wird.
Besonders stark ist der Rückgang bei jungen Männern. Während sie früher überdurchschnittlich häufig nach exzessivem Alkoholkonsum in der Notaufnahme landeten, sind die Zahlen zwischen Männern und Frauen mittlerweile ausgeglichen. Von den 1839 Behandlungsfällen entfielen im vergangenen Jahr knapp die Hälfte (49,4 Prozent) auf Mädchen und junge Frauen.
Einen starken Rückgang gab es auch bei den Einweisungszahlen sehr junger Patienten mit Alkoholvergiftung. Im Jahr 2023 wurden mit 282 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis vierzehn Jahren 19,2 Prozent Personen dieser Altersgruppe weniger als ein Jahr zuvor wegen akuter Alkoholintoxikation in einem Krankenhaus behandelt.