Austritte von Katholiken : Wer braucht noch diese Kirche?

Wenn immer mehr Katholiken aus ihrer Kirche austreten, ist sie eher früher als später Geschichte. Viele vertrauen ihr nicht mehr. Dennoch gäbe es Gründe, sie zu vermissen.
Die katholische Kirche schrumpft nicht einfach nur, sie ist auf dem besten Wege unterzugehen. Allein im vergangenen Jahr sind mehr als eine halbe Million Katholiken ausgetreten, nur noch 24,8 Prozent der Deutschen gehören der römisch-katholischen Kirche an, wie die Deutsche Bischofskonferenz vor wenigen Tagen bekannt gab. Für eine Religionsgemeinschaft wäre es verkraftbar, wenn sie einfach nur kleiner würde und ansprechend bliebe für jene, die sich in postmodernen Zeiten noch für sie interessieren. Der weitgehende Verlust der Glaubwürdigkeit hingegen, wie ihn die katholische Kirche wegen ihres Umgangs mit dem Missbrauchsskandal erlebt, macht sie wirkungslos. Die schönste Predigt engagierter und fähiger Seelsorger – von denen es viele gibt – wird konterkariert, wenn das ganze System infrage steht.
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