Körperwelten :
Auch der Meister selbst will Plastinat werden

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Plastinator Gunther von Hagens und sein enthäuteter Dickhäuter
Die indische Elefantenkuh „Samba“ ist Star der neuen „Körperwelten“-Schau Gunther von Hagens. Wenn der Plastinator selbst das Zeitliche segnet, will er wie seine Ausstellungsobjekte konserviert werden.
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Der erste plastinierte Elefant der Welt ist am Donnerstag im Zoo Neunkirchen im Saarland enthüllt worden. Die indische Elefantenkuh Samba, die 2005 in dem Zoo verendet war, ist von diesem Freitag an als Star der neuen „Körperwelten“-Schau des 65 Jahre alten Plastinators Gunther von Hagens zu sehen. Dem Elefantenkadaver waren im chinesischen Dailan in 64.000 Arbeitsstunden Fette und Flüssigkeiten entzogen und durch Kunststoff ersetzt worden, wie bei den menschlichen Toten, die von Hagens in seinen Schauen ausstellt.

So lange wie bei Samba wird es - bei aller gebührenden Sorgfalt - wohl nicht dauern, wenn von Hagens eines hoffentlich noch fernen Tages plastiniert wird. Das will er nämlich, wie er vor der Neunkircher Ausstellung der Presseagentur dpa mitteilte. Sein Sohn habe vorgeschlagen, dass er in Scheiben geschnitten zu Lehrzwecken auf der ganzen Welt verteilt werde, aber seiner Frau schwebe vor, dass er als Plastinat die Besucher der Körperwelten-Schauen in Begrüßungspose empfängt. Für den großen Plastinator erscheint beides als bescheiden-humane Ewigkeitsperspektive, vergleicht man sie etwa mit der pharaonischen, bei der große Teile des persönlichen Umfelds mit in die Pyramide mussten. Kurz und gut: ein Verfahren, von dem sich mancher eine Scheibe abschneiden kann.

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