Verfolgungsjagd durch Karibik : Kolumbien beschlagnahmt Kokain im Wert von 100 Millionen Dollar

In einer spektakulären Aktion haben die kolumbianische Luftwaffe und die Marine drei Tonnen Kokain sichergestellt. Es befand sich an Bord eines Schnellbootes, das die Behörden in der Karibik verfolgten.
Die kolumbianische Luftwaffe und die Marine haben in einer spektakulären gemeinsamen Aktion eine Lieferung von drei Tonnen Kokain abgefangen. Das sichergestellte Kokain hat einen Marktwert von rund 100 Millionen Dollar. Kolumbien spricht vom bisher größten Fund in diesem Jahr.
Das Rauschgift befand sich an Bord eines Schnellbootes, das in der Karibik in der Region des Archipels von San Andrés Richtung Mittelamerika unterwegs war. Nach einer mehrstündigen Verfolgungsjagd, bei dem Flugzeuge der Luftwaffe und Einheiten der Marine eingesetzt wurden, gelang es den Sicherheitskräften, das Schnellboot zu stoppen. Die vier kolumbianischen Besatzungsmitglieder des Bootes wurden festgenommen.
300 Tonnen Kokain in diesem Jahr beschlagnahmt
Im vergangenen Jahr beschlagnahmten die kolumbianischen Sicherheitskräfte laut den Angaben des Verteidigungsministeriums 671 Tonnen Kokain, was der bisher größten Menge seit dem Beginn der Aufzeichnungen entspricht. Gleichzeitig hat auch die mit Koka bepflanzte Fläche im vergangenen Jahr mit 230.000 Hektaren einen neuen Höchstwert erreicht. Laut dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) war 2022 eine Zunahme von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Die potentielle Produktion von Koka sei um 24 Prozent gestiegen, heißt es im Bericht. Fast zwei Drittel der Koka-Ernte stammt aus den Departementen Nariño und Putumayo, die an Ecuador grenzen, sowie aus Norte de Santander, an der Grenze zu Venezuela.
Die Produktion und der Schmuggel des Rauschgiftes wird durch eine anhaltend hohe Nachfrage angetrieben. Einer der wichtigsten Absatzmärkte ist Europa, wo der Konsum in den vergangenen Jahren weiter gestiegen ist. Der Drogenhandel gilt als Hauptursache für die Gewalt in Kolumbien und anderen Ländern Lateinamerikas. In Kolumbien sind verschiedene bewaffnete Organisationen an der Produktion und am Handel beteiligt. Die Petro-Regierung will den Handel unterbinden, ohne dabei die Kleinbauern zu verfolgen, die zuunterst in der Lieferkette stehen. Verteidigungsminister Iván Velásquez Gómez sagte, es sei notwendig, die illegalen Einnahmen aus dem Drogenhandel zu bekämpfen.