Festnahme von „El Chapo“ : Mächtigster Drogenboss der Welt geschnappt

Mexiko hat den Drogenboss Joaquín Guzman wieder gefangen genommen. „El Chapo“ war mithilfe einer spektakulären Aktion aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen.
Nach sechs Monaten auf der Flucht ist der mexikanische Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán Loera erneut festgenommen worden. „Mission erfüllt. Wir haben ihn. Ich möchte den Mexikanern mitteilen, dass Joaquín Guzmán Loera festgenommen wurde“, schrieb Präsident Enrique Peña Nieto am Freitagabend auf Twitter. „Meine Anerkennung gilt dem Sicherheitskabinett der Regierung für diesen wichtigen Erfolg für den mexikanischen Rechtsstaat.“
Guzmán gilt als der mächtigste Drogenhändler der Welt. Der Chef des Sinaloa-Kartells sei bei einem Einsatz in Los Mochis im Bundesstaat Sinaloa im Westen des Landes gefasst worden, berichtet die Zeitung „Milenio“ unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Soldaten der Marineinfanterie hatten sich am Morgen in der Stadt eine Schießerei mit mutmaßlichen Bandenmitgliedern geliefert. Dabei seien fünf von ihnen getötet und sechs weitere festgenommen worden, teilte das Marineministerium mit.
Nach dem Zugriffsversuch in seinem Haus floh Guzmán zunächst durch das Abwassersystem der Stadt, wie Generalstaatsanwältin Arely Gómez sagte. Der meist gesuchte Drogenhändler der Welt wurde schließlich in einem Motel gestellt. Auf Fotos war „El Chapo“ in einem schmutzigen Unterhemd in Handschellen auf einem Bett zu sehen. Die Sicherheitskräfte beschlagnahmten vier gepanzerte Autos, acht Maschinen- und Sturmgewehre sowie eine Panzerbüchse.
Von dort wurde er in das Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano im Bundesstaat México geflogen.Aus dieser Haftanstalt war der Chef des Sinaloa-Kartells vor einem halben Jahr getürmt.. Er hatte mit Hilfe von Wärtern durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel fliehen können.

Mitte Oktober war das Militär dem Drogenbaron schon einmal dicht auf den Fersen gewesen. Im sogenannten Goldenen Dreieck zwischen den Bundesstaaten Sinaloa, Durango und Chihuahua hatten Marineinfanteristen von Hubschraubern aus auf sein Versteck in einer Ranch, gefeuertdoch die Leibwächter des Kartellbosses konnten den Angriff zurückschlagen. Zwar verletzte sich Guzmán bei der Flucht, doch die Sicherheitskräfte verloren offenbar seine Spur.
„El Chapo“ könnte jetzt zügig an die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden, wo mehrere Haftbefehle gegen ihn vorliegen. Ein mexikanischer Bundesrichter hat die Überstellung des Kartellchefs an die Vereinigten Staaten bereits genehmigt.