Wegen Drogenhandels : Prozess gegen Mitglieder des Miri-Clans beginnt

Am Montag hat in Bochum der Prozess gegen fünf Anhänger des arabisch-libanesischen Miri-Clans begonnen. Die Großfamilie versucht seit einiger Zeit, ihre kriminelle Aktivität auszuweiten – nicht nur im Ruhrgebiet.
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat am Montag im Landgericht Bochum ein Prozess gegen Mitglieder einer kriminellen arabisch-libanesischen Großfamilie begonnen. Den fünf Angeklagten des Miri-Clans im Alter zwischen 23 und 32 Jahren wird vorgeworfen, in großem Stil mit Rauschgift gehandelt zu haben. Einer der Angeklagten legte zu Beginn der Hauptverhandlung ein Teilgeständnis ab, die anderen Beschuldigten schwiegen zunächst.
Nach Erkenntnissen des Landeskriminalamts gibt es in Nordrhein-Westfalen mittlerweile rund 100 Familien-Clans; zwischen 2016 bis 2018 haben etwa 6500 ihrer Mitglieder 14.200 erfasste Straftaten begangen. Der vor allem in Bremen und Niedersachsen aktive Miri-Clan spielte im nordrhein-westfälischen Raum bisher keine große Rolle, versucht aber seit einiger Zeit, seine Aktivität in Ostdeutschland und im Ruhrgebiet auszuweiten, wobei es auch zu gewaltsamen Konflikten mit anderen Clans kommt.
Bei einer solchen Auseinandersetzung kamen die Ermittler den nun in Bochum angeklagten Männern auf die Spur. Im Herbst wurden sie bei einer großangelegten Razzia im Ruhrgebiet und in Sachsen festgenommen.