„Alarmierend früh“ :
Fast jedes vierte Mädchen erlebt Gewalt durch Intimpartner

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Eine Frau versucht, sich vor der Gewalt eines Mannes zu schützen. (gestellte Szene)

Fast ein Viertel der Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren erleidet Gewalt in Beziehungen, wie eine WHO-Studie zeigt. Besonders hoch sind die Zahlen in Ozeanien und Zentralafrika.

Fast ein Viertel der Mädchen (24 Prozent) zwischen 15 und 19 Jahren, die in einer Beziehung waren, haben bis zu ihrem 20. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner erlebt. Das geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor, die in der Fachzeitschrift „The Lancet Child & Adolescent“ veröffentlicht wurde. 16 Prozent der Frauen haben solche Gewalt im vergangenen Jahr erfahren.

Die Studie beleuchtet nicht nur das Ausmaß der Gewalt, sondern auch die zugrunde liegenden sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren. Besonders betroffen sind Regionen wie Ozeanien mit 47 Prozent und Zentralafrika südlich der Sahara mit 40 Prozent. In Mitteleuropa (zehn Prozent) und Zentralasien (elf Prozent) sind die Raten hingegen deutlich niedriger. Die Unterschiede sind auch zwischen den einzelnen Ländern erheblich: In den am wenigsten betroffenen Ländern sind schätzungsweise sechs Prozent der Mädchen von Gewalt betroffen, während es in den am stärksten betroffenen Ländern bis zu 49 Prozent sind.

Gewalt gegen Frauen vor allem in einkommensschwachen Ländern

Die Studie ergab zudem, dass Gewalt durch Intimpartner gegen jugendliche Mädchen am häufigsten in einkommensschwachen Ländern und Regionen vorkommt, in denen weniger Mädchen eine weiterführende Schule besuchen und in denen Mädchen schwächere gesetzliche Eigentums- und Erbrechte im Vergleich zu Männern haben. Vor allem Kinderehen erhöhen demnach die Wahrscheinlichkeit, Missbrauch zu erdulden, da Altersunterschiede zwischen den Ehepartnern Machtungleichgewichte, wirtschaftliche Abhängigkeit und soziale Isolation schaffen.

„Gewalt durch Intimpartner beginnt für Millionen junger Frauen auf der ganzen Welt alarmierend früh“, sagte Pascale Allotey, Direktorin der Abteilung für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Forschung der WHO. „Angesichts der tiefgreifenden und lang anhaltenden Schäden, die Gewalt in diesen kritischen prägenden Jahren verursachen kann, muss sie als öffentliches Gesundheitsproblem ernster genommen werden – mit einem Fokus auf Prävention und gezielte Unterstützung.“

Gesundheitliche Auswirkungen verheerend

Gewalt durch Partner kann verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit junger Menschen, ihre schulischen Leistungen, zukünftige Beziehungen und lebenslange Perspektiven haben. Aus gesundheitlicher Sicht erhöht sie die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen, Depressionen, Angststörungen, ungewollten Schwangerschaften, sexuell übertragbaren Infektionen und vielen anderen physischen und psychischen Erkrankungen.

Die Studie hebt den dringenden Bedarf hervor, Unterstützungsdienste und Präventionsmaßnahmen speziell für Jugendliche zu stärken sowie Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechte und die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen zu fördern – von schulischen Programmen, die sowohl Jungen als auch Mädchen über gesunde Beziehungen und Gewaltprävention aufklären, bis hin zu rechtlichen Schutzmaßnahmen und wirtschaftlicher Stärkung.

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Jörg M. Fegert
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