Flugzeug-Recycling :
Endstation für Adenauer in Aragón

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Noch im Mai 2024 stieg Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) am Flughafen Adelaide aus der Regierungsmaschine «Konrad Adenauer» vom Typ Airbus A 350.
Tief in der spanischen Provinz wird die Konrad Adenauer verschrottet. Der deutsche Regierungs-Airbus, mit dem Merkel und Scholz reisten, hatte durch Pannen auf sich aufmerksam gemacht.
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Letzte Landung in Aragón. Tief in der spanischen Provinz ist für die Konrad Adenauer Endstation. In Teruel wird das Langstreckenflugzeug vom Typ A340-300 zerlegt, in dem bis 2023 Angela Merkel, Olaf Scholz und Annalena Baerbock um die Welt flogen. Laut spanischen Presseberichten ist die Maschine, die durch zahlreiche Pannen auf sich aufmerksam gemacht hatte, im Januar auf dem Flughafen auf der windigen spanischen Hochebene angekommen. „Merkel One“, wie sie im Ausland in Anspielung auf die amerikanische Air Force One auch genannt wurde, war seit dem Jahr 2011 im Dienst der Flugbereitschaft der Bundeswehr. Zuletzt war Außenministerin Baerbock auf dem Weg nach Australien mit der im Jahr 1999 gebauten Konrad Adenauer 2023 in Abu Dhabi hängen geblieben. Auch ihr inzwischen ausgemustertes Schwesterflugzeug Theodor Heuss hatte eine Pannenserie hinter sich. Beide wurden daraufhin durch zwei neue Airbus A350-900 abgelöst.

Was geschieht mit der VIP-Kabine?

Lufthansa Technik kaufte die alte Konrad Adenauer für angeblich einen einstelligen Millionenbetrag, um das Flugzeug in Teruel von der Firma Tarmac Aerosave ausschlachten zu lassen. Das Unternehmen, an dem Airbus beteiligt ist, wirbt mit einer Recyclingrate von mehr als 90 Prozent: Die Mitarbeiter bauen in Spanien Trieb- und Fahrwerke, Monitore sowie Cockpitgeräte aus; Hunderte Teile lassen sich dadurch wiederverwerten, wie auch das Aluminium der Hülle. Was mit der VIP-Kabine des Flugzeugs geschieht, ist bislang nicht publik geworden.

Lufthansa ist einer der wichtigsten Kunden auf dem spanischen Flughafen. Auf Europas größtem Flugzeug-Parkplatz wartete ein großer Teil der Lufthansa-Flotte auf das Ende der Pandemie. Auf mehr als tausend Meter Höhe und mit mehr als 250 Sonnentagen bietet Teruel dafür ideale Bedingungen; der Flughafen liegt zudem näher als die anderen Großparkplätze in der amerikanischen Wüste. Zeitweise drängten sich dort mehr als 130 Maschinen.

Inzwischen verlassen auch die letzten großen Airbus 380 Teruel wieder. Zwei Monate kann es dauern, sie aus dem „deep storage“ zu holen und wieder flugbereit zu machen. Nach den Pandemie-Parkern rückt nun das Recycling in den Vordergrund. Im vergangenen Herbst eröffnete das Unternehmen einen der größten Hangars auf der Welt, in den ein Riesen-Airbus passt. Gut 700 Menschen arbeiten auf dem Flughafen, bald sollen es tausend sein. Das ist wichtig für die entlegene Gegend, die einst Schauplatz einer der schlimmsten Schlachten des spanischen Bürgerkriegs war. Piloten aus aller Welt kennen den Flughafen, dessen Vorläufer auch die deutsche „Legion Condor“ nutzte. Mit dem Slogan „Teruel existe“ kämpft seit Jahren in Spanien eine Bürgerinitiative darum, die vernachlässigte Region wieder zurück auf die politische Landkarte zu bringen.

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