Lunch der Oscar-Nominierten : Wenn ein Hund für gute Stimmung sorgt

Jedes Jahr vor den Oscars treffen sich die Nominierten zu einem traditionellen Mittagessen. Dieses Mal war der Star der Veranstaltung jedoch kein Mensch – sondern der Border Collie Messi.
Margot Robbie war da, Ryan Gosling kam auch. Der Star des traditionellen Mittagessens, zu dem die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) jedes Jahr vor den Oscars einlädt, wurde aber Messi. Der Border Collie, der in dem für fünf Goldritter nominierten Justizdrama „Anatomie eines Falls“ einen Border Collie („Snoop“) spielt, lief nicht nur mit blauer Fliege über den roten Teppich.
Der Hund, der während des Filmfestivals in Cannes im vergangenen Mai schon als bester Filmhund ausgezeichnet worden war, ließ die Filmschaffenden am Montag auch Anzug und Cocktailkleid vergessen, während sie ihn im Hotel Beverly Hilton streichelten (Bradley Cooper), auf ihn einredeten (America Ferrera) oder ihm das Kinn kraulten (Billie Eilish).
Justine Triet, die französische Regisseurin von „Anatomie eines Falls“, sagte: „Es ist verrückt, aber Messi scheint hier viel bekannter zu sein als in Frankreich.“ Während Messi bei der Oscarverleihung am 10. März nicht auf eine Trophäe hoffen kann, gilt Triet in der Kategorie „Best Director“ als eine Favoritin.
Die Thüringerin Sandra Hüller, die für ihre Rolle in Triets Justizdrama nominiert wurde, tritt bei den 96. Academy Awards als mögliche beste Hauptdarstellerin gegen Emma Stone („Poor Things“), Lily Gladstone („Killers of the Flower Moon“), Annette Bening („Nyad“) und Carey Mulligan („Maestro“) an.

Bevor es in knapp vier Wochen im Dolby Theatre in Hollywood ernst wird, ging es bei dem traditionellen Luncheon in Beverly Hills eher ausgelassen zu. Während die AMPAS-Chefin Janet Yang die Nominierten der 23 Kategorien ermahnte, ihre eventuellen Dankesreden nicht länger als 45 Sekunden zu strecken und am 10. März schon um 16 Uhr statt wie gewohnt um 17 Uhr bei den Oscars zu erscheinen, wurde immer wieder gelacht.
Wie bei den Mittagessen der Filmakademie üblich, hatten die Organisatoren die Tischrunden mit Filmschaffenden unterschiedlicher Kategorien und Produktionen gemischt, um das gegenseitige Kennenlernen zu erleichtern. Als während des vegetarischen Essens einige Nominierte und Nichtnominierte per Video vorgestellt wurden, brach auch immer wieder Applaus los.
Den lautesten Beifall bekamen Margot Robbie und Greta Gerwig, die für den Fantasyfilm „Barbie“ in den Kategorien beste Hauptdarstellerin und beste Regie zwar übersehen wurden, aber als Mitproduzentin (Robbie) und Drehbuchautorin (Gerwig) auf einen Oscar hoffen können. Auch Robert Downey Jr., nominiert für „Oppenheimer“, und Paul Giamatti, nominiert für „The Holdovers“, wurden schon vor Hollywoods größter Nacht fast so heftig wie ihr vierbeiniger Kollege Messi gefeiert.