Mehrere Explosionen : Zwei Tote nach schwerem Unfall auf A2 geborgen

Der folgenschwere Auffahrunfall mit Explosionen ereignete sich bereits am Dienstagmittag. Ein Unfallfahrzeug war mit Lachgas beladen. In Richtung Hannover bleibt die A2 wohl bis Samstag gesperrt.
Auf der Autobahn 2 hat sich östlich von Magdeburg ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei Toten ereignet. Nach den bisherigen Ermittlungen krachte am Dienstagmittag ein Gefahrguttransporter zwischen Theeßen und Burg in ein Stauende und schob dabei drei vorausfahrende Lastwagen ineinander. Kurz darauf fuhr ein weiterer Lastwagen in das Stauende, der mit Lachgas gefüllte Hochdruckbehälter geladen hatte. Es entwickelte sich ein Brand, der sich von den Lachgas-Behältern bis auf den mit Formaldehyd beladenen Gefahrguttransporter ausbreitete. Videos von der Unfallstelle zeigen dicht aufeinanderfolgende Explosionen.
Bei dem Unfall wurden sowohl der Fahrer des Gefahrguttransporters als auch der Fahrer des Lastwagens mit den Lachgas-Behältern getötet. Zudem gab es einen Leichtverletzten. Befürchtungen, dass weitere Personen getötet wurden, bestätigten sich nicht. Wegen der Giftigkeit des komplett verbrannten Formaldehyds forderte der Kreis Jerichower Land die Anwohner zwischenzeitlich auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Der Unfall führte zu einer Vollsperrung der Autobahn 2, die für den Gütertransport von hoher Bedeutung ist. Die Sperrung in Richtung Berlin sollte nach Behördenangaben am Mittwochabend wieder aufgehoben werden. In Richtung Hannover wird die Autobahn aber voraussichtlich bis Samstag gesperrt bleiben.
Chaotische Verkehrsverhältnisse
Die Sperrung führte am Dienstag und Mittwoch zu chaotischen Verkehrsverhältnissen in der Region, zumal sich auf der wichtigsten Ausweichroute zwischen Grabow und Theeßen am Mittwochmorgen ein weiterer Unfall ereignete. Dort stießen zwei Fahrzeuge zusammen. Die Landstraße 52 war viele Stunden vollständig gesperrt.
Auffahrunfälle am Stauende zählen zu den gefährlichsten Unfällen auf Autobahnen, insbesondere wenn Lastwagen beteiligt sind. Der Unfallforscher Siegfried Brochmann schätzte die Zahl der Todesopfer 2016 auf mehr als 300 jährlich. Als wichtigstes Mittel im Kampf gegen solche Unfälle gelten Notbremsassistenten in den Lastwagen, deren flächendeckende Verbreitung allerdings längere Zeit beansprucht. Zudem hängt vieles von der Leistungsfähigkeit dieser Assistenten ab. Einfachere Systeme erzielen laut Experten nicht die erforderliche Bremswirkung, um verheerende Unfälle zu vermeiden.