Seltene Funde :
Wie der Tagebau der Archäologie helfen kann

Lesezeit: 5 Min.
Nahezu vollständig erhalten: Am Rand des Tagebaus Hambach legten Archäologen einen Kinderschuh frei.
Weil sie in einem Tagebau so weitflächig und so tief graben können wie sonst nicht, stoßen Archäologen hier oft auf Bemerkenswertes – von jahrhundertealten Kinderschuhen bis zu einem Agentenfunkgerät aus dem Kalten Krieg.
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Braunkohletagebaue sind bis zu 200 Meter tiefe Mega-Löcher, die durch die Landschaft wandern. Der Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen etwa bewegt sich jährlich gut 300 Meter westwärts durch die Gegend. So groß wie Hochhäuser und so lang wie Containerschiffe sind die Braunkohlebagger. Sie fressen Wiesen, Wälder, Orte. Viele Menschen haben ihre Heimat verloren. Auch archäologische Fundstellen werden Jahr für Jahr unwiederbringlich zerstört. „Ein unglaublicher, umfassender Verlust ist das“, klagt Erich Claßen, der das Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) leitet. „Und doch ist der Tagebau auch eine Chance für die Archäologie.“ Denn im Tagebauvorfeld können Archäologen den Boden so weitflächig und so tief erkunden wie sonst nirgendwo.

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