Kolumne „Uni live“ : Berühmt berüchtigt
Schon als kleines Mädchen hatte ich eine - etwas romantische - Vorstellung davon, was ich werden wollte: Eine berühmte Journalistin, so irgendetwas zwischen Karla Kolumna und Gundula Gause. Warum? Weil ich, trotz zahlreicher Misserfolge in der Schulzeit, zumindest eines immer wieder heraushörte: Ich konnte Dinge gut in Worte fassen. In Deutsch-Aufsätzen nahm ich meine Mitschüler mit auf wilde Entführungsgeschichten, führte sie in die Welt von kleinen sprechenden Gartenzwergen ein oder dachte mir eine Tubaspielerin aus, die ihre eigene Zukunft bereisen konnte. Das Lob der Deutschlehrerin im Rücken verfestigte sich mein Berufswunsch immer mehr. Ich sah mich schon mit wilden Haaren, einer abgewetzten Lederjacke und tiefen Augenringen der nächsten großen Story hinterherjagen. Immer im Gepäck: ein kleiner Notizblock und ein wenig Kleingeld für Kaffee.