Anschläge : Spanier in Deutschland in Sorge um ihre Angehörigen
Die rund 130.000 Spanier in Deutschland leben nach den Anschlägen von Madrid in großer Sorge. Freunde und Angehörige in der spanischen Hauptstadt sind kaum zu erreichen.
Nach den verheerenden Bombenanschlägen auf Bahnhöfe und Vorortzüge in Madrid herrscht große Unsicherheit unter den Spaniern in Deutschland. Beim Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine in Ratingen bei Düsseldorf standen am Donnerstag die Telefone nicht mehr still. „Die besorgten Landsleute können ihre Freunde und Angehörige in Madrid nicht erreichen und versuchen über uns Informationen zu erhalten“, sagte José Povedano.
Auch auf dem Flughafen Düsseldorf herrschte unter den Fluggästen nach Madrid enorme Besorgnis. „Ich habe große Angst vor weiteren Anschlägen. Wenn ich nicht aus geschäftlichen Gründen fliegen müßte, würde ich hier bleiben“, sagte der 56 Jahre alter Tunnelbauer Winfried Plaga aus Düsseldorf. Der 30 Jahre alte spanische Ingenieur Juan Guirado fürchtete sich dagegen nicht, zurück in seine Heimat zu fliegen. „Ich sorge mich mehr um meine Landsleute in Madrid.“ Ein 30 Jahre alter Manager sagte aus Furcht vor dem Terror einen wichtigen Geschäftstermin in der spanischen Hauptstadt ab.
Das spanische Generalkonsulat in Düsseldorf hatte wenige Stunden nach den Anschlägen Notrufnummern veröffentlicht. Unter (0034) 91 58 67 000 können sich besorgte Emigranten über das Schicksal ihrer Familienangehörigen und Freunde in der spanischen Hauptstadt informieren. Auch die spanische Bahn habe eine Hotline (0034) 900 200 222) eingerichtet, teilte Attaché Fermin Villanueva mit. In Deutschland leben rund 130.000 Spanier.