Ende von Rüstungsvertrag :
Saudi-Arabien zieht aus Schweden Botschafter ab

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Der saudische König Salman hat den Botschafter aus Schweden abberufen.

Saudi-Arabien hat seinen Botschafter aus Schweden abgezogen. Der Schritt war eine Reaktion auf die Nichtverlängerung eines Rüstungsvertrages. Schon vorher aber war das Verhältnis der beiden Staaten belastet.

Die diplomatischen Misstöne zwischen Schweden und Saudi-Arabien im Streit um die Rüstungszusammenarbeit werden lauter: Riad berief am Mittwoch seinen Botschafter aus Stockholm ab. Zuvor hatte die schwedische Regierung am Dienstagabend angekündigt, einen langjährigen Rüstungsvertrag mit Saudi-Arabien nicht zu verlängern. Regierungschef Stefan Löfven sprach im schwedischen Rundfunk von einer „ernsten Angelegenheit“. Ausgelöst wurde die Krise in den bilateralen Beziehungen durch ein Redeverbot für Schwedens Außenministerin Margot Wallström bei einem Treffen der Arabischen Liga am Montag in Kairo.

„Die diplomatischen Beziehungen sind nicht abgebrochen. Aber der saudiarabische Botschafter wurde abberufen“, sagte Regierungssprecher Erik Boman. Löfven sagte dem Sender Radio Schweden: „Das ist kein Spiel. Es ist eine ernste Angelegenheit, und die muss ernsthaft behandelt werden.“

Löfvens Sozialdemokratischen Arbeiterpartei hatte am Dienstagabend - auch unter dem Druck ihres grünen Koalitionspartners - ein seit 2005 bestehendes Abkommen zur Rüstungskooperation mit Saudi-Arabien aufgekündigt. Der Kooperationsvertrag war bereits 2010 einmal verlängert worden. Er geriet innenpolitisch in die Kritik, als 2011 ans Tageslicht kam, dass Schweden Saudi-Arabien insgeheim beim Aufbau einer Waffenfabrik geholfen hatte.

Das Abkommen umfasste den Austausch von Militärprodukten, Logistik, Technologie sowie Ausbildung. Nach Angaben des schwedischen Verteidigungsministers Peter Hultqvist besteht nur das Angebot einer Zusammenarbeit in den Bereichen Medizin und Geschlechterforschung fort. „Aber die saudische Seite hat keinerlei Interesse gezeigt“, sagte Hultqvist dem Sender SVT.

Stockholm hatte sich zudem verärgert über die Behandlung Wallströms auf dem Treffen der Arabischen Liga gezeigt. Wallström war als Ehrengast eingeladen worden, weil ihre Regierung im Oktober Palästina anerkannt hatte. Die schwedische Ministerin warf Saudi-Arabien vor, ihre Eröffnungsrede verhindert zu haben und nannte dies eine „Schande“. Zur Erklärung sei darauf hingewiesen worden, dass Schweden die Lage der Demokratie und Menschenrechte thematisiert habe. Ein arabischer Diplomat bestätigte AFP, dass Riad Wallströms Ansprache verhindert habe.

Die schwedische Regierung veröffentlichte nach dem Affront Wallströms Redetext. Darin wird Saudi-Arabien kein einziges Mal genannt. Die Außenministerin war in der Vergangenheit selten öffentlich auf die restriktive Politik in Saudi-Arabien eingegangen. Im Januar kritisierte sie allerdings die Verurteilung des Bloggers Raef Badawi zu zehn Jahren Haft und 1000 Stockschlägen wegen Beleidigung des Islam. Auch die EU kritisierte das Redeverbot für Wallström.

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