Mehr als 100.000 Menschen : Wegen Mariuhana-Besitz verurteilt - Maryland plant Massenbegnadigung

Der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaates Maryland will mehr als 100.000 Menschen begnadigen, die wegen des Besitzes oder Konsums von Mariuhana verurteilt wurden. Er wolle damit „historische Fehler“ korrigieren.
Der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Maryland will einem Medienbericht zufolge mehr als 100.000 Menschen begnadigen, die in den vergangenen Jahrzehnten wegen des Besitzes oder Konsums von Marihuana verurteilt wurden. Der „Washington Post“ sagte der Demokrat und erste schwarze Gouverneur des Bundesstaats, Wes Moore, mit der Unterzeichnung des entsprechenden Dekrets am Montag werde „eine große Anzahl historischer Fehler“ korrigiert. In dem an der Ostküste gelegenen Bundesstaat ist der Besitz von Marihuana seit einem Referendum im Jahr 2023 für den Privatgebrauch legal.
Laut Moore werden zahlreiche Menschen aufgrund früherer Verurteilungen wegen des Besitzes von Cannabis immer noch bei der Suche nach Jobs oder Wohnungen benachteiligt. Viele der Betroffenen gehörten demnach ethnischen Minderheiten an. Der Generalstaatsanwalt von Maryland, Anthony Brown, sagte, die Aufhebung der Verurteilungen wirke sich „unverhältnismäßig, aber im positiven Sinne“ auf die schwarze Bevölkerung aus.
Während nur 33 Prozent der sechs Millionen Einwohner von Maryland Schwarz sind, liegt der Anteil laut der „Washington Post“ bei den männlichen Inhaftierten in dem Bundesstaat bei mehr als 70 Prozent. Nach Angaben der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) werden Schwarze mehr als dreimal so häufig wegen des Besitzes von Marihuana verhaftet wie Weiße.