Politische Gefangene : Schachfiguren in einer ägyptischen Kampagne

Die Deutschägypterin Fagr Eladly kämpft in Kairo für die Freilassung ihres Vaters. Dessen Festnahme deutet auf die zunehmende Nervosität im Al-Sisi-Regime hin – für das im Dezember die nächsten Wahlen anstehen.
Wenn Fagr Eladly über ihren inhaftierten Vater spricht, merkt man rasch, dass sie Ärztin ist. Er sei „vorgealtert“, sagt sie etwa – der 59-Jährige habe stark abgenommen und wirke schwächlich. Oder dass er bei ihrem letzten Besuch im Gefängnis über „Flankenschmerzen“ und „belastungsabhängige Brustschmerzen“ geklagt habe, wie sie am Telefon nüchtern berichtet. Hinter dem Fachjargon verbirgt sich ein Familiendrama, das die deutsch-ägyptischen Beziehungen belasten könnte. Alaa Eladly wurde Mitte August auf Heimatbesuch in Ägypten überraschend festgenommen und sitzt seither östlich von Kairo in Untersuchungshaft. Seine Tochter Fagr Eladly geht davon aus, dass die Inhaftierung mit ihren eigenen politischen Aktivitäten zusammenhängt.
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