Frühere Whistleblowerin : Gericht ordnet sofortige Freilassung von Chelsea Manning an

Weil sie sich weigerte, über Wikileaks-Gründer Julian Assange auszusagen, saß Chelsea Manning seit Mai 2019 in Beugehaft. Am Mittwoch versuchte sie sich das Leben zu nehmen. Nun ordnete ein Gericht ihre sofortige Freilassung an.
Ein amerikanisches Bundesgericht hat die sofortige Freilassung der früheren Wikileaks-Informantin Chelsea Manning aus dem Gefängnis verfügt. In der Anordnung von Richter Anthony Trenga in Alexandria im Bundesstaat Virginia vom Donnerstag (Ortszeit) hieß es, Mannings Aussage vor dem Geschworenengericht sei nicht länger notwendig. Damit entfalle auch die Notwendigkeit der Beugehaft. Mannings Anwälte hatten am Mittwoch mitgeteilt, die Whistleblowerin habe versucht, sich im Gefängnis das Leben zu nehmen. Sie wurde demnach in ein Krankenhaus gebracht, um sich dort zu erholen.
Manning sitzt seit Mai 2019 wegen Missachtung des Gerichts in einem Gefängnis in Alexandria in Beugehaft. Sie hatte sich geweigert, über den Gründer der Enthüllungs-Plattform Wikileaks, Julian Assange, auszusagen. Laut „New York Times“ hat Manning 2016 zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen.
Die Whistleblowerin – die vor ihrer geschlechtsangleichenden Operation als Mann lebte und mit Vornamen Bradley hieß – hatte Wikileaks 2010 Hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen. Es geht dabei um die amerikanischen Militäreinsätze und Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan.
Sieben Jahre saß Manning bereits in Militärhaft. Sie war 2010 in Untersuchungshaft genommen worden. 2013 wurde sie bei einem Militärgerichtsverfahren zu 35 Jahren Haft verurteilt. Manning kam 2017 frei, nachdem der damalige Präsident Barack Obama die vorzeitige Freilassung angeordnet hatte.
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