Deutsch-jüdisches Verhältnis :
Israelkritik ja, Antisemitismus nein

Von Maram Stern
Lesezeit: 11 Min.
Documenta-Mitarbeiter entfernt am 21. Juni 2022 einen Teil des umstrittenen Großbanners „People's Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz. Die Installation auf der documenta fifteen in Kassel war als eindeutig antisemitisch kritisiert worden.
Israel bleibt die Lebensversicherung aller Juden der Welt. Deswegen muss man nicht alles gutheißen, was Israel tut. Was aber, wenn Kritik dazu dient, Hass auf die Juden zu verbrämen? Ein Gastbeitrag.

Der Eklat auf der jüngsten „Jewrovision“ in Frankfurt hat deutlich gemacht, dass wir in Deutschland, aber nicht nur hier, ein Problem haben. Ich möchte an dieser Stelle nicht die Frage erörtern, ob das Ausbuhen eines geladenen Gastes Ausdruck gelebter Demokratie oder schlechten Benehmens ist. Die Frage ist auch nicht, ob Kulturstaatsministerin Claudia Roth eine Antisemitin ist, das ist sie selbstverständlich nicht. Es geht auch nicht darum, in Abrede zu stellen, dass die Bundesregierung ein wichtiger Partner für die jüdische Gemeinde in Deutschland ist, auch im Kampf gegen An­tisemitismus.

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