Friedensgespräche mit ELN :
Kolumbiens nächster Anlauf zum „totalen Frieden“

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São Paulo
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Gustavo Petro, Präsident von Kolumbien, bei einem Besuch von US-Außenminister Blinken

Die kolumbianische Regierung und die linke Guerillaorganisation „Nationale Befreiungsarmee“ (ELN) haben die Friedensgespräche wieder aufgenommen.

Die kolumbianische Regierung und die linke Guerillaorganisation „Nationale Befreiungsarmee“ (ELN) haben die Friedensgespräche wieder aufgenommen, um den seit 60 Jahren anhaltenden Konflikt zu beenden. Laut Quellen aus dem Umfeld der Verhandlungsparteien finden in dieser Woche die ersten Gespräche statt. Bereits am Montag soll es zu einem ersten Treffen gekommen sein.

Die erste Verhandlungsrunde soll zwanzig Tage dauern. Als Verhandlungsort wurde die venezolanische Hauptstadt Caracas gewählt. Als Vermittler und Garantieländer werden Venezuela, Kuba und Norwegen an den Gesprächen teilnehmen. Alle Haftbefehle gegen Mitglieder des ELN-Verhandlungsteams sowie Auslieferungsanträge sind laut der kolumbianischen Generalstaatsanwaltschaft ausgesetzt worden.

ELN hat noch etwa 2000 bis 3000 Kämpfer

Die ELN ist die letzte verbliebene große Guerillaorganisation in Kolumbien. Die 1964 gegründete und marxistisch orientierte Organisation verfügt über schätzungsweise 2000 bis 3000 aktive Kämpfer in ihren Reihen. Frühere Verhandlungsversuche mit der ELN waren unter anderem wegen interner Meinungsverschiedenheiten nicht vorangekommen. Nachdem die ELN 2017 ihre letzten Geiseln freigelassen hatte, kam es in Ecuador zu ersten offiziellen Gesprächen zwischen der ELN und der Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos.

Die später in Kuba fortgesetzten Verhandlungen wurden jedoch 2019 unter der Regierung von Präsident Iván Duque wieder ausgesetzt, nachdem die ELN in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá einen verheerenden Sprengstoffanschlag auf eine Kadettenschule verübt hatte, bei dem 22 Personen getötet wurden. In der Folge kam es wiederholt zu Anschlägen, zu denen sich die ELN bekannte.

Kolumbiens neuer Präsident Gustavo Petro, der selbst einst ein Mitglied der früheren Stadtguerilla M-19 war, hat versprochen, Verhandlungen mit allen bewaffneten Gruppen des Landes aufzunehmen, um einen „totalen Frieden“ in Kolumbien zu erreichen. Als eine der obersten Prioritäten sieht Petro die vollständige Umsetzung des 2016 erreichten Friedensabkommens mit den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (FARC). Zudem will er die Entwaffnung von anderen bewaffneten Gruppen im Austausch gegen reduzierte Strafen erreichen.

Wie schwierig diese Aufgabe ist, hat sich im Falle der FARC gezeigt. Die Guerilla konnte nach dem Friedensabkommen nur teilweise demobilisiert werden. Ein Teil der Kämpfer und Anführer ist nach dem Abkommen an die Waffen zurückgekehrt. Die bewaffneten Gruppen finanzieren sich im Wesentlichen durch Drogenhandel und andere illegale Geschäfte. Die ELN gilt als vergleichsweise dogmatisch und vereint. Es ist jedoch unklar, wie viel Einfluss die Verhandlungsführer tatsächlich auf die aktiven Einheiten haben.

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