Der gar nicht einsame Kämpfer
Frankfurt. Der Mann, von dem sich immer mehr Niederländer verstanden fühlen, lebt abgeschottet von ihnen. Nicht einmal aus seinem Fraktionsvorsitzendenbüro darf Geert Wilders in die Niederlande gucken.
Frankfurt. Der Mann, von dem sich immer mehr Niederländer verstanden fühlen, lebt abgeschottet von ihnen. Nicht einmal aus seinem Fraktionsvorsitzendenbüro darf Geert Wilders in die Niederlande gucken.
„Ich hasse nicht die Muslime, ich hasse den Islam.“ Der Rechtspopulist Geert Wilders bleibt dabei. Sein ehemaliger Mentor findet, er habe nichts zu bieten als „armselige Parolen“. Vielleicht wird Wilders damit bald niederländischer Ministerpräsident.
Drei Monate vor der Parlamentswahl hat der Rechtspopulist Geert Wilders bei Kommunalwahlen erheblichen Auftrieb bekommen. Seine islamfeindliche Freiheitspartei wurde in Almere die stärkste und in Den Haag die zweitstärkste politische Kraft.
Mit Islamfeindlichkeit ist Geert Wilders populär geworden. Nun umgarnt er mit sozialen Versprechen enttäuschte Anhänger der Arbeiterpartei. Bei der Parlamentswahl im Juni hofft seine Partei so, stärkste Kraft zu werden.
Der politischen Klasse wirft er Feigheit vor, Islamisten wollen seinen Kopf. Vier Abgeordnete schickt der niederländische Gründer der „Freiheitspartei“ Geert Wilders künftig in das Europäische Parlament, dessen Abschaffung er fordert.
Bei den Europawahlen in den Niederlanden wurde die rechtspopulistische Partei für Freiheit nach inoffiziellen Ergebnissen zweitstärkste politische Kraft des Landes. Damit hat sich der politische Rechtsruck in den Niederlanden bestätigt.
Der niederländische Abgeordnete Geert Wilders bezeichnet im F.A.Z.-Interview den Islam als eine totalitäre Ideologie, für den Religionsfreiheit nicht anwendbar sei. Mit seiner „Partei für Freiheit“ fordert einen Stopp der Einwanderung aus muslimischen Ländern.
Geert Wilders, 1963 geboren, war in den neunziger Jahren Redenschreiber Frits Bolkesteins, der als Anführer der rechtsliberalen "Volkspartei für Freiheit und Demokratie" (VVD) mit als Erster den niederländischen Multikulturalismus kritisierte und später EU-Kommissar wurde.
Der Rechtsruck in Österreich kommt nicht von ungefähr. In vielen westeuropäischen Demokratien hat sich das politische Spektrum um rechtspopulistische Parteien erweitert. Einige tragen mittlerweile Regierungsverantwortung, andere haben sich gespalten oder sind verschwunden.
Mit islamfeindlichen Äußerungen trägt sich Geert Wilders die Empörung der Muslime ein. Der Rechtspopulist ist mal wieder auf Stimmenfang und gefällt sich in der Märtyrerrolle. Empört wendet sich Saudi-Arabien an die Regierung in Den Haag.
Nach der Parlamentswahl erwartet die Niederlande eine schwieriges Ringen um eine Regierungsformation. Der amtierende Ministerpräsident Balkenende dürfte allerdings im Amt bleiben, weil seine christdemokratische Partei CDA trotz Verlusten stärkste Kraft blieb.