FAZ+100 Jahre „Zauberberg“ :
Was Thomas Mann in den Schneeflocken fand

Lesezeit: 15 Min.
„Blödsinnige Kristallometrie“: Thomas Manns „Zauberberg“ ist ein Gebirge von Roman.
„Der Zauberberg“ wird im November hundert Jahre alt. Hans Castorp, die Hauptfigur des Romans, suchte auf den Gipfeln über Davos nach dem Sinn des Lebens. Wir sind ihm und seinem Autor nachgegangen, Schritt für Schritt.
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1. Ankunft

Im Tal ist es Sommer, 24 Grad, Menschen in T-Shirts und kurzen Hosen, die Eisdielen haben geöffnet. Aber oben, im Hochtal von Davos, auf 1500 Metern, hängt der Winter noch fest wie ein lästiger Verwandtschaftsbesuch, den man nicht mehr loswird: Minusgrade, ein eisiger Wind, auf den Dächern der Châlets türmt sich der Schnee anderthalb Meter hoch, und noch immer schneit es zart aus einem grauschlierigen Himmel. Auf der Schatzalp, noch einmal 300 Meter über Davos, sieht man abends die Lichter der Pistenraupen über die Hänge wandern, morgens wird man von den dumpfen Detonationen der Lawinensprengungen geweckt, und in den Nachrichten laufen besorgniserregende Berichte über Schneeunfälle in der Schweiz. Im April. So ist das im Gebirge!

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