Das 9-Euro-Ticket hat vielen Bürgern die Möglichkeit geboten, die aktuelle Misere des öffentlichen Personennahverkehrs in all ihren Facetten zu studieren. Wer beispielsweise aus dem Rheingau in der vergangenen Woche für einen unbeschwerten Riesling-Genuss mit den Nahverkehrszügen von Vias die Weinwoche in Wiesbaden besuchen wollte, hatte gleich mehrfach mit Zugausfällen und erheblichen Verspätungen zu kämpfen. Wer erst kurz vor der planmäßigen Abfahrt am Bahnhof lapidar auf Personalausfälle hingewiesen wird, der ist zu Recht sauer. Und wer als Berufspendler nach Frankfurt den Versuch wagte, sich auf die Schiene als Transportweg zu verlassen, kehrte oft reumütig zum Auto zurück; häufige Verspätungen und längere Stopps auf freier Strecke zerrten an den Nerven. Fazit: Vor allem dann, wenn Termine und Verabredungen anstehen, ist es keine gute Idee, sich auf die Pünktlichkeit von Bussen und Bahnen zu verlassen.