Rassismus und Kunst :
Sie haben keine Angst mehr

Lesezeit: 4 Min.
Zeigt ihre Modesammlung an ausnahmslos schwarzen Schaufensterpuppen: Mode-Bloggerin Michelle Elie
Was Ausgrenzung anrichtet und warum sie so beharrlich fortlebt, beschäftigt auch die Künstler. Sowohl das Frankfurter MMK als auch das MAK zeigen in aktuellen Ausstellungen, wie Sklaverei und Kolonialismus weiter wirken.
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Man sieht in grobkörnigen, verwackelten Bildern eine Reihe Polizisten in ihren blauen Uniformen aufmarschieren und die Knüppel ziehen. Man sieht eine andere Gruppe, vier Beamte, die einen Schwarzen wegtragen, an ihm zerren. Und man sieht die Demonstranten, die Steine aufklauben und sie in Richtung der Polizisten schleudern, erblickt die stolzen Männer, die ihre Reggae-Platten spielen, das meterhohe Soundsystem auf der Straße. Sie stammen aus den siebziger und achtziger Jahren, diese Filmaufnahmen, die einen sofort an die Proteste, die gerade an allen Ecken der Welt aufgeflammt sind, denken lassen. Gedreht wurden die Aufnahmen beim Londoner Notting Hill Carnival, einem Fest der dort lebenden schwarzen Community. Zu einer Videoinstallation zusammengefügt hat die Bilder der britische Künstler Isaac Julien. Im Rahmen einer Retrospektive des karibischen Künstlers Frank Walter ist die Installation derzeit und noch bis 15. November im Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) zu sehen.

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