Heizungswende :
Unrealistische Ziele beim Klimaschutz-Tempo

Oliver Bock
Ein Kommentar von
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Lange Leitung: Wie hier in der Frankfurter Innenstadt sollen in vielen Städten die Fernwärmenetze ausgebaut werden. Das wird Jahre dauern und Millionen kosten.

Wiesbaden hat sich beim Klimaschutz unrealistische Ziele gesetzt. Doch mit der Wärmeplanung kommt die hessische Landeshauptstadt schneller voran als andere Kommunen.

Ambitionierte Ziele sind gut, unrealistische Wünsche hingegen sorgen auf lange Sicht für Verdruss und Frust. Denn Wiesbaden wird es nicht schaffen, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Es mag opportun sein, lokale politische Zeichen zu setzen und beim Klimaschutz zehn Jahre schneller als der Bund sein zu wollen. Doch angesichts der immensen Herausforderungen ist selbst das Jahr 2045 eine Zielmarke, die in Deutschland noch eines Kraftaktes bedarf. Nicht ohne Grund gibt sich die Europäische Union noch fünf Jahre mehr Zeit und einen weniger strengen Abbaupfad beim Ausstoß der Treibhausgase vor.

Vorbildlich sind allerdings die Konsequenz und das Tempo, mit denen Wiesbaden seine kommunale Wärmeplanung vorantreibt. Je detaillierter die Pläne werden, desto konkreter und sichtbarer werden die Konsequenzen. Woher die Milliardenbeträge kommen sollen, die allein die öffentliche Hand aufzubringen hat, ist bislang nur in groben Umrissen erkennbar. Eine seriöse kommunale Wärmeplanung wird allerdings die Finanzierung im Detail enthalten müssen. Auf die Kommunalpolitiker kommen spannende Debatten zu.

Ein großer Vorteil, den Wiesbaden bei der Heizungswende ausspielen kann, ist das schon 120 Kilometer lange Fernwärmenetz und die Möglichkeit, in einem überschaubaren Zeitraum weitere, dicht besiedelte Stadtquartiere anschließen zu können. Dass den Bewohnern dort keine andere Wahl gelassen wird, als sich absehbar anzuschließen, ist eine unvermeidbare Konsequenz, um die ohnehin exorbitanten Kosten des Fernwärmeausbaus im Blick zu behalten.

Der Vorteil: Wer einmal angeschlossen ist, muss sich weder um die Technik im Keller noch um die Vorgaben des Heizungsgesetzes Sorgen machen. Die hat allein der Betreiber des Fernwärmenetzes zu erfüllen. Zunächst aber müssen die Hauptverkehrsachsen in der City sukzessive aufgegraben werden. Wer Fernwärme will, wird zunächst einmal Staus ernten.

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