Erste Klasse, zweite Geige
Bei Olympischen Spielen bietet sich kleineren Sportverbänden zumindest für kurze Zeit die Möglichkeit, den Stellenwert ihres Sports zu steigern. Außerhalb der Spiele müssen Sportarten wie Badminton, Bogenschießen, Ringen oder Rudern dagegen um jede Fernsehminute kämpfen.
Bei Olympischen Spielen bietet sich kleineren Sportverbänden zumindest für kurze Zeit die Möglichkeit, den Stellenwert ihres Sports zu steigern. Außerhalb der Spiele müssen Sportarten wie Badminton, Bogenschießen, Ringen oder Rudern dagegen um jede Fernsehminute kämpfen. Funktionäre der betroffenen Sportarten behaupten, die öffentlich-rechtlichen Sender erfüllten ihren Auftrag nicht. Zwischen Sportverbänden und Fernsehsendern bestehen Abkommen: Ein Fernsehvertrag nährt die Hoffnung vor allem kleinerer Verbände, Sendezeiten und Fernsehgelder zu erhalten - Garantien dafür gibt es jedoch meistens nicht. Eher muss ein kleiner Verband Geld dafür zahlen, dass sein Sport auf dem Fernsehschirm erscheint. Wenn allerdings im Zeichen der fünf Ringe geschossen, geschmettert oder gesprungen wird, erreichen die Einschaltquoten auch in sogenannten Randsportarten ungeahnte Höhen: ARD und ZDF haben 300 Stunden Übertragungszeit aus Peking angekündigt, zusätzlich werden pro Tag 40 Stunden auf vier digitalen Kanälen gesendet. Da ist viel Platz für die Zukurzgekommenen des Sportalltags. Doch nach der Schlussfeier ist der Sport wieder gespalten - in zwei Welten.