Das ZDF und das WM-Aus : Vorbild Männer

Nicht nur beim Debakel auf dem Rasen haben die deutschen Fußballfrauen das Niveau der Männer erreicht – auch die gefühlige Begleitung durch den Rechteinhaber ZDF orientiert sich am männlichen Maßstab.
Im Sommer 2023 machten die Berichterstatterin und der Berichterstatter des ZDF nicht, was sie hätten machen müssen. Sie setzten sich in der Liveübertragung des dritten WM-Gruppenspiels der deutschen Nationalmannschaft wenig mit der Möglichkeit und noch weniger mit den Gründen auseinander, dass diese ausscheiden könnte.
Als das aber doch so kam, sagte die Kommentatorin Claudia Neumann, dass es „eine Frage des Kopfes und der Widerstandskraft“ gewesen sei – eine Diagnose, die so anspruchslos war, dass sie damit in den Podcast „Lanz & Precht“ gehen könnte.
Als sich die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg dann den Fragen des Moderators Sven Voss stellte, sagte der: „Sachliche Kritik wird kommen. Ich hoffe, keine Häme. Was würdest du dir von der deutschen Öffentlichkeit wünschen? Alle haben zu Hause zugeschaut und haben dieses Spiel gesehen und haben es der deutschen Mannschaft gewünscht.“
Mal abgesehen davon, dass natürlich nicht alle zugeschaut haben, konnte man hören und sehen, dass die Fernsehberichterstattung über die deutschen Frauen in ihren Sehnsüchten und Wünschen schon der über die deutschen Männer glich: equal pray.