Löwen Frankfurt : Werbung sieht anders aus
Im Eishockey beginnt allmählich die wichtige Zeit. Das gilt einerseits für das Spiel auf dem Eis. Das letzte Viertel der Hauptrunde ist angebrochen. Die Löwen Frankfurt dürfen trotz des 0:2 gegen Köln am Sonntag weiter auf die Play-offs hoffen. Aber auch abseits davon stehen Wochen der Entscheidungen an: Wer kommt, wer geht?
Sukzessive müssen die Personalplanungen vorangetrieben werden. Noch herrscht kein akuter Handlungsdruck. Doch die Vergangenheit zeigt: Gerade bei den begehrten Spielern mit deutschem Pass sollte man eher früh dran sein. Und bei den Löwen scheinen Veränderungen unabdingbar, weil das Team in dieser Spielzeit große Schwankungen offenbart.
Die Fronten sind verhärtet
Doch ausgerechnet jetzt herrscht Unruhe rund um den Klub. Das liegt einerseits am Fall Fritzmeier. In der Vorwoche erklärte das Frankfurter Arbeitsgericht drei außerordentliche fristlose Kündigungen, die die Löwen an ihren ehemaligen Sportdirektor Franz-David Fritzmeier aus verschiedenen Gründen ausgesprochen hatten, für rechtswidrig.
Der Klub hatte dem ehemaligen Manager unter anderem Fehlverhalten gegenüber Vereinsverantwortlichen und Journalisten vorgeworfen. Die Fronten sind verhärtet. Es geht um viel Geld, da die Löwen nun rückwirkend das ausstehende Gehalt und eine Abfindung zahlen müssen. Die Anwälte rieten dem Klub, vor das Landesarbeitsgericht zu ziehen. Das letzte Wort in diesem öffentlich ausgetragenen Konflikt scheint nicht gesprochen. Und auch mit dem derzeitigen Personal läuft nicht alles nach Plan.
Schon vor Wochen hieß es, dass Trainer Tom Rowe intern nicht mehr unumstritten sei. In der vergangenen Woche berichtete der HR nun, dass Sportdirektor Daniel Heinrizi wackele und eine Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus ausgeschlossen scheine. Die Geschäftsführung der Löwen wollte gegenüber der F.A.Z. dazu keinen Kommentar abgeben – weil sie selbst noch nicht weiß, wie es weitergehen soll?
Sollte der Klub wirklich darüber nachdenken, seinen vor der Spielzeit verpflichteten Manager trotz Vertrages bis zum Saisonende 2026 und dem Saisonziel Pre-Play-offs in Reichweite schon wieder zu tauschen, bleibt die Frage, wer ein Interesse daran haben könnte, dies ausgerechnet vor dem wichtigsten Spiel der Saison publik werden zu lassen.
Am Freitag gewannen die Löwen gegen den direkten Konkurrenten aus Nürnberg 2:1 nach Verlängerung. Das zeigt, dass all der Trubel nicht zwingend Einfluss auf die Leistung des Teams hat, das derzeit auf dem Eis steht. Mit Blick auf das der Zukunft muss man jedoch zu dem Schluss kommen: Werbung fürs Frankfurter Eishockey sieht anders aus.