Pole Andrzej Stekala : Skispringer outet sich nach Schicksalsschlag als schwul

Jahrelang behält der polnische Skispringer Andrzej Stekala seine Homosexualität für sich. Als sein Lebensgefährte verstirbt, will er sich nicht mehr verstecken – und wirbt um Respekt.
Der polnische Skispringer Andrzej Stekala hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt und mit bewegenden Worten für Respekt geworben. Er habe im November des vergangenen Jahres seinen Lebensgefährten verloren und wolle sich auch diesem zuliebe nicht mehr verstecken.
„Will nicht mehr verbergen, wer ich bin“
„Seit Jahren habe ich im Verborgenen gelebt, in Angst, dass ich verlieren könnte, wofür ich so hart gearbeitet habe“, schrieb der 29-Jährige bei Instagram: „Ich will nicht mehr verbergen, wer ich bin. Ich bin ich – ein Mann, der geliebt hat und immer noch liebt. Und ich weiß, dass er wollen würde, dass ich in Frieden mit mir selbst lebe. Versteht und respektiert das bitte. Meine Geschichte verdient Licht, keinen Schatten.“
In Stekalas polnischer Heimat ist die Situation für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intergeschlechtliche (LGBTI+) angespannt. Darauf weist die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hin.
Auf Stekalas emotionale Botschaft reagierten unter anderen Teamkollegen und Konkurrenten. Der norwegische Tournee-Gesamtsieger von 2023, Halvor Egner Granerud, schrieb: „Bleib stark Andrzej. Es bricht mir das Herz, von deinem Verlust zu lesen. Ich hoffe, dein mutiges Jahr 2025 wird ein gutes Jahr für dich, erfüllt von der Freiheit, nicht zu verstecken, wer du bist. Alle besten Wünsche.“
Stekala ist bei der laufenden Vierschanzentournee nicht am Start, 2020/21 war er überraschend Tournee-Gesamtsechster geworden. In der aktuellen Weltcup-Saison kam Stekala nur in Wisla über das Zusatz-Kontingent von Polens nationaler Gruppe zum Einsatz, schied dort aber zweimal in der Qualifikation aus. Seine größten Erfolge sind die Bronzemedaillen mit Polens Team bei der Weltmeisterschaft 2021 und der Skiflug-WM 2020.