Wohnungsnot : Die Zahl der Baugenehmigungen sinkt

In Deutschland fehlen Wohnungen. Doch von einem Bauboom ist nichts zu sehen. Nur bei Einfamilienhäusern sieht es anders aus.
Trotz der Wohnungsnot in vielen Städten ist die Zahl der Baugenehmigungen gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, wurden von Januar bis Mai 2019 insgesamt 136.300 Wohnungen genehmigt - 2,4 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor.
In Neubauten wurden rund 120.600 Wohnungen genehmigt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Rückgang um 2,7 Prozent oder 3300 Wohnungen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser sank um 4 Prozent; die der genehmigten Mehrfamilienhäuser verringerte sich um 4,1 Prozent. Gestiegen ist nach Angaben der Statistiker hingegen die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser mit einem Plus von 2,3 Prozent.
Zumindest in den Großstädten wäre ein kräftiger Anstieg der Baugenehmigungen nötig. Wie die Hans-Böckler-Stiftung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes berechnet hat, fehlen in den 77 deutschen Großstädten (mehr als 100.000 Einwohner) rund 1,9 Millionen günstige Wohnungen. Am größten ist demnach die Wohnungsnot in Berlin, Hamburg und Köln. Aber selbst in kleineren Großstädten wie Offenbach, Erlangen oder Bremerhaven fehlen Tausende Wohnungen.