„Die Vegetarierin“ :
Das Kind der Wildnis

Von Steffen Gnam
Lesezeit: 3 Min.
In ihrer Nobelpreisrede am 7. Dezember 2024 berichtete Han Kang über ihre Arbeit an ihrem Roman „Die Vegetarierin“: „Während dieser Zeit stellte ich mich schmerzvollen Fragen: Kann ein Mensch vollkommen unschuldig sein? Wie tief kann unser Widerstand gegen Gewalt gehen? Was geschieht mit einem Menschen, der sich so radikal von der Menschheit abwendet, dass er nicht länger Teil ihrer Spezies sein möchte?“
Warum die Genealogie der Begierdelosigkeit koreanische Leser anspricht: Der Roman „Die Vegetarierin“ von Literaturnobelpreisträgerin Han Kang ist ein Protestbuch.
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„In den Blicken dieser Menschen, deren Seelen sie verlassen haben, liegt die Sehnsucht, von hier wegzugehen. Hier sind sie eingesperrt.“ Han Kang, die am 10. Dezember in Stockholm den Nobelpreis für Literatur entgegennehmen wird, veröffentlichte 2007 in ihrem Heimatland Südkorea den Roman „Die Vegetarierin“. Als erster ihrer Romane erschien die in einer psychiatrischen Klinik kulminierende Geschichte einer gesellschaftlichen Totalverweigerung 2016 in deutscher Übersetzung.

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