Die Zeit der Anführungszeichen : „Quote Unquote“
Von Philipp Felsch
Lesezeit: 10 Min.
Was ist eigentlich mit den Anführungszeichen passiert? Vorbei die Zeit, als die in Schulterhöhe gekrümmten Mittel- und Zeigefinger um Wörter wie „Wahrheit“ oder „Tatsache“ zur Idiomatik geisteswissenschaftlicher Seminare gehörten. Vorbei die Zeit, als Joey in der Fernsehserie „Friends“ für großes Gelächter sorgte, weil er den Sinn der Geste nicht verstand. Als einer der Letzten, dessen Tweets von erratischen Gänsefüßchen wimmelten, machte Donald Trump von sich reden. Ihr expressiver Gebrauch hat heute beinah einen frivolen Beigeschmack. Nichts demonstriert ihren Bedeutungsverlust deutlicher als die Tatsache, dass ihre Verwendung im Fall von so aggressiven Signifikanten wie dem N-Wort offenbar keinen Unterschied mehr macht.
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