Besetzung in der Altstadt :
Häuserkampf um das kulturelle Gedächtnis Jerusalems

Von Jens Hanssen
Lesezeit: 4 Min.
Das Mausoleum des Mameluken-Emirs Barakat Khan, der Jerusalem 1244 von den Kreuzfahrern befreite, wurde 1901 zum Lesesaal der Khalidi-Bibliothek umgebaut.
In Ostjerusalem schreitet die Verdrängung der Palästinenser seit Jahren voran. Jetzt hat ein israelisches Gericht die Räumung einer von Siedlern besetzten Immobilie auf dem Gelände einer weltbekannten Stiftungsbibliothek für islamische Handschriften angeordnet. Ein Gastbeitrag.
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Am 27. Juni 2024 um 17 Uhr drang eine Gruppe militanter israelischer Siedler gewaltsam in ein Haus in der Bab al-Silsila Road 140 (Kettentorstraße) in der Altstadt von Jerusalem ein, das seit dem neunzehnten Jahrhundert dem Waqf (einer religiösen Stiftung) von Muhammad Ali al-Khalidi gehört und Teil des weltbekannten Khalidi-Bibliothekskomplexes in der heiligen Stadt ist. Die im Jahr 1900 gegründete Bibliothek beherbergt eine der ältesten und größten Sammlungen islamischer Handschriften in palästinensischem Be­­sitz. Das letzte rechtskräftige Dokument, das den unantastbaren Stiftungsstatus belegt, stellte ein israelisches Gericht im Jahr 2020 aus.

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