Juristische Provenienz : Was denkt ihr denn mit?

Wie sollte man mit klassischen juristischen Werken umgehen, deren Autoren antisemitische oder sexistische Ansichten vertreten? Eine Replik zum Provenienz-Problem.
Unter dem Titel „Wo denkt ihr denn her?“ hat Klaus Ferdinand Gärditz am 22. Februar auf der Seite Geisteswissenschaften der F.A.Z. das Diskussionsangebot meines Aufsatzes „Das Provenienz-Problem der Rechtswissenschaften“ (Kritische Justiz, Bd. 55, 2022, Heft 4 / Nomos) angenommen. Der darin formulierte Vorschlag zielt auf einen reflektierten und problembewussten Umgang mit juristischen „Klassikern“, von denen viele bekanntermaßen antisemitische, rassistische, sexistische oder andere menschenverachtende Ansichten in ihren Schriften vertraten. Konkreter: Wie umgehen mit Immanuel Kant, Friedrich Carl von Savigny, Carl Schmitt oder Ernst Forsthoff?