Experten zum IPCC-Bericht : „Kann nichts herauslesen, was in irgendeiner Form Optimismus entfacht“
Am Montag stellte die Arbeitsgruppe zwei des Weltklimarats (IPCC) ihren neuen Sachstandsbericht vor. Wie wird der Bericht, der den Titel „IPCC WG2: Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit“ trägt und auf knapp 3700 Seiten den aktuellen Forschungsstand zu Folgen der Klimaerwärmung darstellt, von Experten eingeschätzt? Die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger zeichne ein „düsteres Bild“, sagt Marco Springmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Oxford. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich der Klimawandel negativ auf unseren Planeten und unsere Gesellschaften auswirkt und ohne konzertierte Maßnahmen zu weitreichenden Störungen führen wird.“ 127 Schlüsselrisiken, unter anderem die Zunahme an Hitzetoten, der Anstieg der Schäden durch Hochwasser und die verminderte Bewohnbarkeit bestimmter Regionen, werden in der Veröffentlichung identifiziert. Das Fazit von Gerhard Reese, Professor für Umweltpsychologie an der Universität Koblenz-Landau: „Ich kann aus dem Bericht nichts herauslesen, was in irgendeiner Form Optimismus entfacht im Sinne ‚es wird moderater als gedacht‘. Tatsächlich macht der Bericht einmal mehr deutlich, dass wir auf vielen Ebenen menschlichen Lebens mit drastischen Risiken werden leben müssen, wenn wir die Erderwärmung nicht begrenzen.“